Die Idee hinter "Buena Ondita"
2018 war ich beruflich acht Monate in Mexiko, genauer gesagt in Mexiko-Stadt. Acht Monate, die mein Leben auf den Kopf gestellt haben und mich die Welt mit anderen Augen sehen ließen. Acht Monate, in denen ich mit Distanz auf mein bisheriges Leben blicken konnte und meine bis dahin so gefestigte Meinung vom Leben komplett in Frage stellte.
Ich hatte mir nur eine Sache fest vorgenommen: Mich auf die Menschen vorort und ihre Kultur einzulassen. Wie ich das angehen wollte? Ich ließ es wortwörtlich auf mich zukommen.
Wie es der Zufall so wollte, lernte ich bereits in der ersten Woche Liz und ihre damalige Freundin Pau kennen. Bereits das erste Wochenende gingen wir zusammen was trinken. Der Abend war lang und sollte definitiv nicht der letzte in den kommenden Monaten werden. Wie sich bald herausstellte, sollten die beiden zu meinen Schlüsselpersonen während meines Auslandaufenthalts werden. Ihnen verdanke ich es, dass ich sowohl diverse Traditionen, die mexikanische Küche als auch den lokalen Dialekt kennenlernen durfte und zwar nicht aus der Distanz, sondern in dem sie mich einfach zu einem Teil ihres Lebens gemacht hatten. Wo Liz und Pau waren, war ich auch. Ich wurde fester Bestandteil des Freundeskreises und konnte Mexiko aus einer Perspektive kennenlernen, die vielen Touristen verwehrt bleibt.
Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass Mexikaner nicht grundsätzlich offen sind und jedem vertrauen. Ein Land das derartig kontrovers ist, macht es einem nicht einfach zu wissen, wer Freund oder Feind ist. Zwar gelten Mexikaner als sehr freundliches und offenherziges Volk, doch leider gibt es auch hier schwarze Schafe. Daher brannten mir es mir zunehmend unter den Nägeln, woher Liz und Pau das Vertrauen nahmen, dass unsere Freundschaft ehrliche Absichten hatte.
Neben umschweifenden Erläuterungen, die an dieser Stelle den Rahmen sprengen würden, war ein Ausdruck für mich essentiell: „Eres buena onda!" Buena onda? Bis dato konnte ich mit diesem Ausdruck nichts anfangen. Der Ausdruck ist im Lateinamerikanischen stark verbreitet und beschreibt im weitesten Sinne eine Person, die cool drauf ist. Buena onda als auch das Diminutiv buena ondita werden demnach mit einer positiven Einstellung zu einer Person in Verbindung gebracht.
Dieses positive Gefühl möchte ich mit Buena Ondita vermitteln: Das Projekt symbolisiert meine Liebe zu Mexiko und den Menschen, zum in weiten Teilen der Bevölkerung gelebten Minimalismus und zur Kultur, die sich unter anderem in der farbenprächtigen Street Art widerspiegelt. Besonders Letzteres macht Buena Ondita aus: Die Motive auf den T-Shirts entsprechen Street Art Fotografien, die in unterschiedlichsten Locations von mir gemacht wurden. Mit bestem Wissen und Gewissen habe ich versucht, die Initialen der Künstler auf den Kunstwerken mit abzubilden – nicht nur, weil es das gute Recht eines jeden Künstlers ist, sondern vor allem, weil ich mit Buena Ondita diversen Künstlern die Möglichkeit geben möchte, für ihre Kunst zu werben und Aufmerksamkeit zu schaffen. Sollte das Projekt erfolgreich werden, möchte ich gerne einen Teil der Verkaufserlöse an die entsprechenden Künstler spenden und dem Land genau das zurückgeben was es mir gegeben hat: Unterstützung und Hilfe sich weiterzuentwickeln. Denn genau das hat Mexiko und seine Künstler verdient! In diesem Sinne: Viva México y hasta luego!
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